Japanische Tuschmalerei
Tuschmalerei, auch Tuschemalerei, japanese brush painting auf Englisch oder Sumi-e und Gadō auf Japanisch benannt, ist eine Fernöstliche Maltechnik, die ähnlich wie die Fernöstliche Kalligraphie mit einfachsten Materialien, den so genannten „Vier Schätzen“: Reibstein, Stangentusche, Pinsel und Papier ausdrucksstarke Bilder hervorbringt. Tuschmalerei ist sowohl ein Handwerk, dessen Maltechnik durch unermüdliches Üben erlernt wird, als auch ein spiritueller Weg. Bei der Bildgestaltung sind Reduktion aufs Wesentliche und Formgestaltung durch Pinseldruck und Pinselführung zentral.
Bei allen japanischen Wegen wie der Tuschmalerei (Gadō: 画道, das heißt wörtlich: „Weg des Bildes“), bei der Kalligraphie (Shodō: 書道, „Weg des Schreibens“), beim Bogenschießen (Kyūdō: 弓道, „Weg des Bogens“), beim Teetrinken (Chadō: 茶道,“Weg des Tees“ ), beim Blumenstecken (Kadō: 花道, „Weg der Blumen“), bei der Schwertkunst (Kendō: 剣道, „Weg des Schwertes“) wie auch bei der Zenmeditation (Zazen: 座禅 „Sitzen in Versenkung“) geht es um Achtsamkeit, um Hingabe und Präsenz im Hier und Jetzt. Katharina Shepherd-Kobel lebte 10 Jahre in Japan, war Zenschülerin von Yamada Kōun Roshi und übte Tuschmalerei bei Tazuko Niimura. Katharina lehrt vor allem in der Schweiz Tuschmalerei und ist autorisiert als assistant Zenlehrerin der Sanbō-Zen Schule.